In der PU-Community gibt es das geflügelte Wort, dass 20 % der Männer, 80 % der Frauen abbekommen – die sogenannten Naturals.
Die gesammelten Techniken, Strategien, Routinen die Pick-Up mittlerweile bietet, sind darauf ausgelegt, das attraktive Verhalten der Naturals zu kopieren. Auf die Masse hochgerechnet funktionieren die bekannten Routinen und Gamestile alle – was nicht heißt das der Einzelne damit etwas anfangen kann.
Diese Erfahrung wird jeder, der PU im klassischen Sinne (sargen bis zum umfallen, so lange probieren, bis es funktioniert; das was nicht funktioniert weglassen) einmal betrieben hat, sicher festgestellt haben: Es gibt Dinge, die für eine bestimmte Person einfach nicht funktionieren, nicht kongruent genug sind.
Der klassische Ansatz ist:“Fake it till you make it.“ Man übt und übt und übt, bis die Gewohnheit geändert ist und man selbst so geworden ist, wie man es sein will. Das ist möglich, kostet aber unter Umständen Jahre. Oder man probiert so lange neues Material aus, bis man das gefunden hat, das für einen selbst funktioniert. Das hat mich zwei Jahre gekostet und es war relativ unbefriedigend. Was nun folgt, kann dir ein paar Jahre sparen.
Das Wort AFC unter die Lupe genommen
Ich habe im Laufe der Zeit öfter gelesen, dass Leute ihren „inneren AFC“ töten wollen. Interessant war, dass ihre Lebensgeschichten dabei sehr unterschiedlich sind. Der eine AFC ist der ewige Nice Guy, der beste Freund seiner vielen Flammen, mit riesigem Social Circle, ein Kerl den jeder mag, der sich aber nie traut konkret zu werden und seine Interessen zum Ausdruck bringt.
Der andere AFC ist der totale Einzelgänger. Vielleicht ist er hochintelligent, vielleicht trainiert er pausenlos seinen makellosen Körper, vielleicht versauert er vor dem PC. Er kommt voran, ist gut in der Schule, ihm fehlt aber jede soziale Intelligenz, weshalb er auf andere „komisch“ wirkt.
Und was ist mit den Leuten dazwischen, die aber trotzdem keine Frauen bekommen? Laut dieser Community alles AFCs! Der Begriff des „Average Frustrated Chump“ wird inflationär verwendet, er besitzt keine Aussagekraft mehr. AFCs sind nicht gleich, AFCs sind grundverschieden! Deshalb kann man ihnen nicht die selben Methoden und Werkzeuge an die Hand geben. Bleibt also die Frage: Wo sind die Naturals?
Wenn es mehrere Arten AFCs gibt, gibt es nicht auch mehrere Arten Naturals? Die Normalverteilung wird allgemein dazu herangezogen, um die Verteilung einer Eigenschaft in einer Bevölkerungsgruppe darzustellen (z. B. beim Intelligenzquotienten). Ich beziehe mich hier auf soziale Intelligenz.
Im linken Bereich haben wir den „Egoisten“, jemanden der nur für sich selbst lebt. Auf der rechten Seite den „Altruisten“, jemand der nur für andere lebt. Es gibt rein statistisch so Leute mit so extremen Eigenschaften, nur sind es sehr wenig. In der Mitte haben wir eine große Masse, relativ ausgeglichener Charaktere. Diese könnte man als AFCs bezeichnen.
Der totale Egoist, der gemieden wird, ist genauso wie der sich anbiedernde Nice-Guy ein „Highly frustrated Chump“. Zwei völlig gegensätzliche Extreme. Ich bin sicher jeder kennt so eine Person. Diese Leute bekommen keine Frauen. Der eine kommt von seinem hohen Ross nicht herunter und der andere stellt Frauen auf ein riesiges Podest.
Die Masse in der Mitte bekommt ab und an mal eine Frau ab, keine Frage. Sind ja alles normale Leute und als solche vollkommen in Ordnung. Die Meisten im PU-Forum werden solche Leute sein. Highly frustrated Chumps wird es dort nur wenige geben.
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Was ist also ein Natural?
Ein Natural ist jemand, der aus der Masse heraus sticht, aber in einem noch so gesunden Maße, dass er kein „Sonderling“ oder „Freak“ ist. Er ist einfach interessant. Aber: Es gibt in dieser Skalierung zwei mögliche Richtungen zu denen man tendieren kann. Folglich gibt es zwei Arten von Naturals:
- Natural „Ego“: Das ist der Typ Natural, dessen Spielstil sich am meisten im traditionellen Pick-Up wiederfindet. Diese Männer sind sehr Ich-bezogen, wissen was sie wollen und kommunizieren das auch. Ihr Eigenwohl steht über dem der Allgemeinheit, aber sie wissen, dass sie die Gruppe brauchen um noch erfolgreicher zu werden. Sie sind zielorientiert und widmen den Dingen soviel Aufmerksamkeit wie gerade sinnvoll. Typisches Game im Pick-Up-Jargon: direct (sie müssen auf andere zugehen…) -> indirect (…aber ihr Ego runterschrauben), Cocky/Funny, Neg, Hard2Get; generell eher der klassische Verführer.
- Natural „Altru“: Der Social Guy. Gewinnt überall mit Leichtigkeit Freunde, wahnsinniger Social Proof, tadelloser Ruf, sehr viel Rapport, sehr indirekt, ABER: Im entscheidendem Moment signalisieren sie ihr Interesse und handeln dann auch. Stil: indirect (fast ausschließlich Social Circle-Game, sie werden geopened oder bekommen Frauen direkt vorgestellt) -> direct (Statement of Interest, Eskalation).
Ich habe in meiner Schulzeit einen Natural erlebt, der seinen gesamten weiblichen Freundeskreis durchgenommen hat und alle wussten voneinander. Sein Ruf war makellos und Frauen haben sich einfach darauf eingelassen, weil sie wussten, dass sie nicht verurteilt werden würden. In einem Club hab ich ihn nie gesehen.
Was ziehe ich für mich persönlich daraus?
Zum Ego findest du tonnenweise Material. Fast alles im Pick-Up befasst sich mit dem ersten Typ. Der Zweite ist ein weitgehend unerschlossenes Feld. Er wird einfach nicht wahrgenommen, weil es einfach sehr diskret abläuft und wenn man dem Social Circle nicht angehört, es auch nie mitbekommt.
Es kann aber sein, dass du diesem Typ viel näher stehst als dem andren. Wäre es dann nicht sinnvoller, sich mehr in diese Richtung zu entwickeln? Wenn du dich selbst richtig einordnen kannst, dann kannst du Material danach bewerten, ob es für dein angestrebtes Spiel sinnvoll ist oder nicht.
Es ist definitiv machbar sich in eine beliebige Richtung zu entwickeln. Die Frage ist, ob man wenige oder sehr viele Jahre investieren will, bis man in die Gewinnzone kommt. Töte nicht den AFC in dir, sondern schubse ihn in die richtige Richtung. So und jetzt ab in die Stadt 😉