Der Mensch ist oft gezwungen ein monogames Wesen zu sein. Das bedeutet, er wählt sich einen Partner oder eine Partnerin für ein ganzes Leben aus, gründet im Normalfall eine Familie und sorgt dafür, dass dieses Zusammensein nicht gestört wird.
In einigen Kulturkreisen geht diese unbedingte Treue sogar über den Tod eines Partners hinaus. Die zunehmende Liberalisierung der Ehe und der eheähnlichen Beziehungen in der »aufgeklärten« Welt, trägt jedoch dazu bei, dass der eine Partner dem Anderen einen gewissen Freiraum einräumt. Solange sich diese Großzügigkeit lediglich auf Hobbys oder Aktivitäten mit Freunden beschränkt ist der Bestand der Partnerschaft auch kaum in Gefahr.
Das Leben in einer Dreierbeziehung geht jedoch weit über diese Toleranz hinaus. Eine Frau und zwei Männer oder ein Mann und zwei Frauen unter einem Dach – kann das gutgehen?
Steht nur der Sex im Vordergrund?
Manche Menschen haben beim Liebesspiel besondere Vorlieben. Für den einen oder anderen mag es ungemein reizvoll sein, sich mit zwei Partnern zugleich sexuell zu vergnügen.
Wenn man jedoch von einer Dreierbeziehung spricht, geht dies über die Aktivitäten im Schlafzimmer hinaus. Lebt der Hausfreund mit dem Paar unter einem Dach, teilt man nicht nur Bett, sondern auch Tisch. Die regelmäßigen Liebesspiele sind nur noch ein Teil des Zusammenlebens.
Der oder die Dritte nimmt am Alltag teil und bezahlt vielleicht sogar einen Teil der Miete und auch des Lebensunterhaltes. Damit bekommt er oder sie nicht nur Obdach und Essen, sondern erwirbt auch Rechte. Entscheidungen, die normalerweise zwei Menschen für sich treffen, werden nun zu dritt beim gemeinsamen Abendessen diskutiert.
Ebenfalls die Verteilung der Zuneigung der Frau an zwei Männer oder andersherum könnte im Laufe der Zeit zu einem ernsthaften Problem heranwachsen. Menschen haben Grundbedürfnisse.
Eines der Bedürfnisse ist zwar die Sexualität aber gleichermaßen die Anerkennung und der Bedarf an Macht sollte nicht unterschätzt werden. Das Leben in einer Dreierbeziehung kann folglich nur funktionieren, wenn die gleichgeschlechtlichen Partner in diesem Trio frei von Eifersucht sind.
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Was passiert im Falle einer Trennung?
Natürlich wirft eine Dreierbeziehung nicht nur Probleme auf. Auch die Vorteile sollten genannt werden. Neben der Abwechselungen im Liebesleben, die enorm wichtig sind, ist das gemeinsame Leben zudem gut zu organisieren.
Tägliche Erledigungen wie der Einkauf oder das Sauberhalten der Wohnung lässt sich auf drei Personen verteilen. Ebenso sinken die Kosten für die Miete. Zwingende Voraussetzung dafür ist jedoch, dass jeder seinen Verantwortungsbereich kennt und ausfüllt.
In unseren Breiten ist diese Beziehungsform allerdings weder vom Steuerrecht, den Versorgungsaufwendungen noch hinsichtlich der Hinterbliebenenversorgung anerkannt und geregelt.
Das bedeutet, dass man speziell für den Fall einer Trennung oder für den plötzlichen Tod eines Partners eine verbindliche Regelung treffen muss. Das hört sich zwar sehr rational an, ist aber vor allem für denjenigen sinnvoll, der weniger finanzielle Mittel in das gemeinsame Leben einbringt.
Ebenso kann es in einer Dreierbeziehung vorkommen, dass man sich trennt. Entweder löst sich das ganze »Team« auf, oder einer der Beteiligten möchte neue Wege gehen. Selbst für diese Situation ist es ratsam, einen Plan in der Schublade vorzuhalten.
Auch wenn das Konstrukt einer solchen partnerschaftlichen Zusammensetzung recht selten ist, empfiehlt es sich entsprechende Vorsorge zu treffen.