Beziehungsformen: Welche gibt es und welche ist die Richtige für mich?

Liebe für mehrMonogamie wird in der westlichen Welt, die Anspruch auf Allgemeingültigkeit hat, als die Norm einer Beziehung definiert. Es bedeutet, dass man in einer Beziehung Sex mit nur einer Person hat – dem Partner.

Der Begriff gilt nicht nur für die Ehe – in Deutschland und der restlichen westlichen Welt sind aufgrund der geltenden Werte nur monogame Eheschließungen gesetzlich erlaubt -, sondern auch für unverbindlichere Beziehungen.

Viele Menschen können sich nicht vorstellen, anders zu leben, da ihnen ausschließlich die Monogamie das Gefühl von Exklusivität gibt. Sie wollen ihren Partner mit niemandem teilen. Wer in einer monogamen Beziehung mit einer anderen Person schläft, geht fremd und betrügt somit seinen Partner.

In Afrika beispielsweise ist die Polygamie erlaubt, die in diesem Kontext Vielehe bedeutet. Meist ist es so, dass ein Mann mit mehreren Frauen verheiratet ist – oft muss er die Frau eines verstorbenen Familienmitglieds heiraten, woraus sich dann die Dreierkonstellation ergibt.

Eine neuere Definitionen der Polygamie ist aber anders: Sie wird auch auf Beziehungen vor der Ehe angewandt und bezeichnet eine offene Lebensform, in der ein oder beide Partner zusätzlich mit anderen Personen schlafen dürfen.

Es wird zwischen Polygynie (der Mann lebt polygam) und Polyandrie (die Frau lebt polygam) unterschieden, aber selbstverständlich – und wahrscheinlich auch häufiger – kommt es vor, dass beide Partner zusätzliche Sexualpartner haben. Diese Definition der Polygamie beruht auf dem gegenseitigen Einverständnis und optimalerweise leidet keiner der Partner darunter.

Wer polygam ist, verliert seine Gefühle gegenüber seinem Partner nicht, wenn er mit anderen Sex hat – wobei es natürlich vorkommen kann, dass sich jemand anderweitig verliebt. Das ist jedoch auch in monogamen Beziehungen nicht auszuschließen.

Polygam sein vs. polygam leben

Es gibt einen Unterschied zwischen polygam sein und polygam leben. Wer die Polygamie nur auslebt, kann sich genauso gut eines Tages entscheiden, eine monogame Beziehung einzugehen und leidet darunter nicht. Ich wage zu behaupten, dass viele polygam lebende Personen mit dem Ehebündnis die Polygamie ablegen.

Wer aber polygam ist, kann das nicht so einfach. Er wird ständig das Bedürfnis nach anderen Sexualpartnern haben, selbst wenn ihm an seinem eigenen Partner nichts fehlt. In diesem Fall ist es wichtig, dass beide Partner polygam sind oder so leben können, damit niemand etwas ertragen muss, das ihm weh tut.

In vielen Partnerschaften gibt es daher Regelungen, wie offen die Beziehung ist: Manchmal ist der sexuelle Kontakt nur mit bestimmten Menschen erlaubt, manchmal nur zu bestimmten Zeiten. Wer sich nicht an diese Absprachen hält, betrügt; Polygamie ist kein Freifahrtsschein.

Was für besondere Beziehungsformen es gibt, ist hier in einer Grafik zu sehen:

Besondere Beziehungsformen

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Können monogame und polygame Personen eine glückliche Beziehung haben?

Eine Beziehung zwischen einer monogamen und einer polygamen Person kann nur mit sehr viel Kommunikation und vielen Kompromissen funktionieren und niemand kann garantieren, dass sie in dieser Form lebenslang hält.

Wie es möglich ist, seine Eifersucht in den Griff zu bekommen oder generell eine gut funktionierende, einvernehmliche polygame Beziehung zu führen, wird im Buch “The Ethical Slut” erklärt. Einige der Tipps werde ich herausschreiben und hier ausführen.

Polygamie bezeichnet also eine offene Beziehung im sexuellen Sinne. Es ist aber auch möglich, dass jemand mehrere Personen liebt und dabei die Stärke der Gefühle nicht unbedingt variiert. Eltern lieben ihre Kinder schließlich auch alle gleich viel, wenn auch wahrscheinlich nicht alle auf die gleiche Art.

Diese emotionale Offenheit wird als Polyamorie bezeichnet. Polyamouröse Menschen müssen die Personen, die sie lieben, nicht zwangsläufig auch sexuell begehren. Für viele Personen ist Polyamorie etwas ideelles: Sie wissen, dass sie dazu in der Lage sind, mehrere Personen zu lieben oder auch mehrere Liebesbeziehungen zu führen, würden es aber als offene Beziehung oder Polygamie bezeichnen, wenn sie diese Gefühle auch (emotional oder/und sexuell) auslebten.

Was ist in der Polygamie und Polyamorie wichtig?

Die Werte in der Polygamie wie auch der Polyamorie sind entgegen vieler Meinungen und Vorurteile Ehrlichkeit und Respekt, Treue, Kommunikation und Verhandlung. Der Begriff Treue ist nur etwas anders definiert als üblich. Polyamouröse Personen haben ein sehr großes Herz und ich weiß nicht, weshalb sie deswegen verurteilt werden sollten.

Ebenso sehe ich nichts Verwerfliches an einvernehmlicher Polygamie – vielleicht aber auch, weil ich sie selbst lebe. Es ist sicher nicht immer leicht, vor allem zwischen einer mono- und einer polygamen Person, aber ich halte es mit den passenden Partnern durchaus für eine Alternative zur Monogamie und ich glaube, dass sich viele polygame Personen aufgrund der westlichen Werte und der mangelnden Toleranz in monogame Beziehungen drängen lassen, die sie unglücklich machen.

Ich denke nicht, dass jeder, der einmal eine Person betrogen hat, eigentlich nur polygam ist, aber ich denke, dass viel weniger Beziehungen wegen Fremdgehens in die Brüche gingen, wenn mehr Menschen ihre Orientierung einvernehmlich ausleben könnten.

Wer schon fremdgegangen ist, aber deswegen nicht weniger Gefühle für den Partner hat oder wer beim Partner eigentlich alles hat, was er braucht, der sollte sich aber vielleicht doch Gedanken darüber machen, ob er nicht vielleicht polygam ist oder eine Zeit lang polygam leben möchte.

Und wer wirklich leidet, weil der Partner einen Drang nach anderen Sexualpartnern hat, bei wem alle Tipps gegen Eifersucht nichts helfen, der sollte eventuell darüber nachdenken, ob dieser Partner wirklich der richtige ist, so hart das klingen mag.

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