Selbstbild: Über den Kernselbstwert und den Weg zum wahren Selbst!

KernDer folgende Text ist nur wirklich beim 3. Punkt analytisch verfasst. Während ich ihn verfasst habe, fiel mir auf, dass ich hier anders vorgehen muss.

Es ist also mehr ein Essay geworden, eine Art riesiger Gedankengang, den ich dir darlege. Deshalb möchte ich einige Punkte klären:

  • Ich werde mich nicht auf Grundsatzdiskussionen einlassen: Ich werde hier nicht über die Idee einer ewigen Seele und deren etwaige Existenz oder Nichtexistenz diskutieren. Das ich sie gar nicht erst erwähne, sagt eigentlich alles darüber aus, was ich von dieser Lehre halte…
  • Meinungen sind keine Wahrheiten, sie sind was sie sind: Meinungen: Ich lege hier meine Sicht dar, was dieses Thema angeht. Stellenweise leicht ironisch/sarkastisch. Wenn jemand eine andere Meinung hat, ist das genauso ok und ich will sie ihm auch nicht wegnehmen. Ich erhebe nicht den Anspruch, die Wahrheit zu kennen. Ich kenne meine Wahrheit, andere Menschen haben andere Wahrheiten.
  • In diesem Artikel erläutere ich MEINEN Weg zu dem, was ich „Kernselbstwert“ nenne: Jeder muss seinen eigenen Weg zu sich finden, es geht gar nicht anders, immerhin führt der Weg nach innen jeden zu SICH. Andere können nur Anstöße geben.

Dieser Artikel kann Anregung und Wegweisung sein. Ihn einfach nur lesen, abhaken und vergessen bringt nichts. Mir ist es völlig gleich, ob jemand das hier wirklich begreift und umsetzt oder nicht. Jeder soll seinen Weg gehen, solang dieser ihn glücklich macht.

Aber wie einige meiner Artikel ist auch dieser wieder sehr lang und wenn du nicht vorhast, dich damit ernsthaft zu beschäftigen, spar dir das Lesen und klickt auf das lustige, rote X rechts-oben am Bildschirmrand.

1. Was ist das Problem

Ein Mensch ist geboren worden. Was passiert nun? Er erfährt die Welt durch seine verschiedenen Sinne, lernt nacheinander seine Eltern, Verwandten, Bekannte usw. kennen. Er nimmt also seine Welt wahr und wird sich ihrer bewusst.

Die Sinneswahrnehmungen richten sich alle nach außen, man riecht, schmeckt, sieht, fasst Dinge, die außerhalb sind. Das ist enorm wichtig, zu verstehen. Der menschliche Geist richtet sich von Anfang an nach außen. Er ist dazu veranlagt, es ist die menschliche Natur, dort sein Glück zu suchen, in dem „Außen“.

Was passiert dadurch? Das geborene Kind nimmt die anderen Menschen wahr und wie sie auf es reagieren. Dadurch wird ihm von vornherein von den Eltern, anderen Kindern, Freunden, Familie und der Gesellschaft im Allgemeinen vorgelebt und eingeprägt, was es für ein Selbstbild haben soll.

Man erlebt die gesamte Umwelt, das eigene Leben, durch diesen Körper in dem man „steckt“. Dieser ist sozusagen die „eigene Basis“, welche nicht nur die Erfahrung des Lebens erst möglich macht, sondern diese auch verarbeitet, reflektiert und sich dementsprechend verändert.

Durch diese ständige Interaktion mit der Umwelt baut sich also das Selbstbild auf. Das deshalb auch sehr, sehr stark von dieser Umwelt bzw. der Interaktion mit ihr abhängt. Das ist ja auch der Grund, warum hier von „outcome independent“ und „inner Game“ gesprochen wird, wenn es um Dinge wie Selbstwert geht. Denn dieser baut förmlich auf Sand auf, wenn das eigene Selbstbild von der Umwelt geformt wird.

Weiter im Text: Das Selbstbild entwickelt sich also und der Interaktionsradius mit der Umwelt wird im Laufe der Zeit immer größer. Kindergarten, Vorschule, Grundschule. Immer größere Gruppen, immer mehr Menschen, eine immer größer werdende eigene Welt, in der man lebt.

Dementsprechend wird auch das Auseinandersetzen mit der Gesellschaft immer breiter gefächert und ausgeweitet. Und unsere „moderne“ Gesellschaft bietet nun mal genug Werte, Moralvorstellungen, Glaubenssysteme, Ziele und Ideale, um einem gleich mehrere Leben voller Irrwege bescheren zu können.

Einem Menschen wird nahezu alles vorgegeben. Du musst so aussehen, dann akzeptiert dich die Gesellschaft. Du musst das machen, dann akzeptiert dich die Gesellschaft. Einem wird vorgegeben, was erstrebenswert ist und wie wir das erreichen. Im Grunde wird einem Menschen gesagt: „Wenn du so lebst, wirst du glücklich sein. „I can’t get no satisfaction…“

Aber natürlich gibt es auch Menschen, die versuchen daraus auszubrechen. Menschen, die für sich einen anderen Weg sehen, um glücklich zu sein. Da gab es die Hippie-Bewegung, die mit Hilfe von ACID, Kommunen und „viel, viel Liebe“ eine neue weniger konsumorientierte Gesellschaft erschaffen wollte.

Auch heute finden sich sicher noch „Aussteiger“ die als Rucksacktouristen nach Indien reisen, um sich dort Yogis anzuschließen. Es gibt unzählige Arten von „Gesellschaftsausbrechern“ und alle landen ironischerweise dabei, eine neue, kleine Subgesellschaft zu bilden. „…I can’t get no satisfaction…“

Kommen wir aber zu dem Beispiel, das uns alle betrifft: PickUp. PUler. Denn ein kleiner Teil der heutigen Gesellschaft hat PU für sich entdeckt. Jeder natürlich auf seine Art, aber die Werdegänge und Entwicklungen haben oft ähnliche Wegpunkte vorzuweisen. PU biete eine Vielfalt an Werten, Moralvorstellungen, Techniken, Systemen, usw.

Man nimmt einiges davon an, anderes nicht, interagiert weiter mit der Umwelt, aber jetzt auf andere Art & Weise. Viele erfinden sich auch völlig neu, immerhin müssen nun Alpha-Eigenschaften adaptiert, das „Game“ verstanden, umgesetzt und am besten verinnerlicht werden. Hier lauern auch wieder viele Irrwege, Stichwort „Social Robots“ und erneut wird einem (scheinbar) vorgegeben, wie man sein sollte.

Wer versteht schon die wahren Profi PUAs, wenn er gerade frisch im Forum ist und denkt, DAS Ding überhaupt gefunden zu haben. Denn der mangelnde Erfolg beim anderen Geschlecht scheint mit diesem Haufen Material geklärt zu sein, eine Lösung steht parat und ist bereit, umgesetzt zu werden.

„Erfolg“ kann man dabei auch gleich neu definieren, denn dieser äußert sich jetzt in Closes/Closeraten, Flakeraten, FBs, mLTRs, usw. Hinzu kommt, dass in diesen Lebensbereich oft viele andere „Baustellen“ hineinprojiziert werden und man damit, endlich den Schlüssel zum wirklichen Glück gefunden hat.

Nach einiger Zeit kommen viele zu einer reiferen Ansicht, es läuft in allen Lebensbereichen super, man hat was man immer wollte und lebt ein Leben von dem der Rest der Bevölkerung nur träumen kann.

JETZT ist also der Moment gekommen, glücklich zu s ein, jetzt hat man sich und damit seinen Lebenssinn gefunden. Oder nicht? „…cause I try and I try and I try and I try…“ Für viele sicherlich schon. Aber die werden sich auch kaum diesen Artikel hier durchlesen, also weiter…

Denn andere scheinen zwar rundum glücklich, die HB der Träume an der Seite, alles perfekt. Doch in ihnen? Da ist eine gewisse Leere. Kaum spürbar, ist sie doch nicht zu hören, wenn die Musik im Club mal wieder dröhnt und man ordentlich abfeiert.

Man fühlt sie kaum, ist doch das Adrenalin, wenn man mal wieder Fallschirmspringen, Bungeejumpen oder sonst einem Extrem-Hobby nachgeht, in dem Moment viel stärker. Es muss nicht mal so ein Hobby sein, sorgt doch das „Game“ mit all seinen Facetten dafür, dass man ständig neue, wunderschöne Frauen kennenlernt und ein Orgasmus wirkt auch sehr berauschend.

Aber manchmal, manchmal ist sie da, die Leere. Ein HB verlässt nach dem Sex die Wohnung, der Adrenalinpegel sinkt wieder, der Orgasmus ist vorbei. An ganz üblen Tagen kommt die Leere sogar hoch, wenn man mit der LTR, einer tollen Frau, die einen in allem unterstützt und liebt, aber auch mit Kritik und Rat zur Seite steht, halt einfach einer tollen Frau zusammen ist.

Man liegt abends mit ihr im Bett, sie schläft schon, aber irgendwas hält einen wach. Diese quälenden, lähmenden Gedanken, die sich im Kreis drehen und nirgends hinführen. Irgendwas ist da… oder eher: irgendwas ist nicht da…

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2. Der erste Schritt

Dieses letzte Bespiel, des PUler, führt uns wieder zum Kern der Sache. Denn woher kam die Vorstellung, Erfolg bei Frauen würde ihn glücklich machen? Wie war dieser Erfolg definiert? Von wem? Nicht nur das, generell ein ausgefülltes Leben, viele Freunde, viel Geld, interessante Hobbies, woher kommt der Wunsch danach? Und warum wünscht man es?

Sicher wären viele Menschen rundum glücklich, wenn sie so ein Leben führen würden, wie ich es oben beschrieben habe. Man kann das ja noch beliebig weiter ausschmücken. Aber diese Menschen stellen sich auch nicht solche Fragen. Sie leben einfach ihr Leben, hinterfragen wenig, verstehen noch weniger.

Sie sind damit glücklich und das ist vollkommen ok. Aber andere sind es eben nicht, sie gehen tiefer und erkennen, dass all diese äußeren Dinge, die gesamte wahrnehmbare Welt eine gemeinsame Natur haben: Vergänglichkeit.

Jeder Mensch muss irgendwann sterben, genauso wie alles andere organische Material dem steten Verfall unterworfen ist. Alle Dinge/Objekte können einem genommen werden und führen doch nur zu Besitzdenken und Verlustangst.

Wie sagte es Tyler Durden in Fight Club so schön: „Alles was du besitzt, besitzt irgendwann dich.“ Alle äußeren Dinge haben deshalb diese gewisse Leere in sich, sie können zwangsweise nur bedingt und zeitweise glücklich machen. Manch einer lässt sich einfach unvorbereitet darauf ein und sieht sich dann einer noch größeren Leere gegenüber, wenn die Sache/der Mensch erst einmal wieder weg ist. Stichwort: OneItIs.

Man kann das alles erkennen, im Grunde wissen wie die Welt beschaffen ist und sich trotzdem davor fürchten und es sich selbst nicht eingestehen. Deshalb lautet der erste Schritt: Akzeptiere nicht nur die Welt, wie sie ist, sondern auch dich selbst.

Akzeptiere, dass du unglücklich bist, oder zumindest trotz deines (eigentlich) glücklichen Lebens eine gewisse innere Unzufriedenheit verspürst. Akzeptiere deinen Wunsch nach mehr, nach Tiefe und Erkenntnis und schäme dich deswegen nicht. Natürlich musst du deshalb nicht sofort draußen rumrennen, mit ’nem Schild um deinen Hals „Ich-bin-unglücklich“.

Du solltest auch wissen, wem du dich was das angeht anvertraust und mit wem du darüber reden willst. Auch wenn du tolle, lustige Freunde hast, die dich mögen und mit denen du viel erlebt hast, sind sie vielleicht die völlig falschen für solch ein Gesprächsthema. Und am Ende bist du der „Außenseiter“, „Spaßverderber“, oder sie verstehen dich schlichtweg nicht und du wirst frustriert. Auch das muss man akzeptieren lernen.

3. Das Konzept

Man erkennt also, dass das „Außen“ einem nicht geben kann, was man wirklich will und wendet sich nach Innen. Sich selbst zu. Man beleuchtet diese „eigene Basis“ von der ich bei 1. gesprochen habe. Ich habe „meine Basis“ so analysiert: Sich selbst auf die wesentlichen Dinge „herunterbrechen“ und diese näher erkunden. Gefühle, Gedanken, Meinungen, Vorstellungen, Wünsche, usw.

Gedanken sind nicht beständig, wir denken die ganze Zeit und sie sind eher wie Wolken am Himmel, denen man in Meditation lernen kann, beim Vorüberziehen zuzusehen.

Gefühle, meine lieben Herren, sind auch bei uns unbeständig, vielleicht wechseln sie nicht ganz so schnell und sprunghaft, wie die der werten Damen, aber auch wir verfügen über eine unbeständige Gefühlswelt. Ich brauch das alles nicht fortführen, jeder weiß für sich, dass er selbst und seine Ansichten und Wünsche sich ständig verändern, auch wenn es bei manchen länger dauert.

Dieses Konzept steckt dahinter, wenn wir von einem „Ich“ reden. Jetzt wird auch der 1. Punkt des Textes klarer. Schildert er doch anfangs, wie dieses Konzept bestehend aus der Wechselbeziehung von Körper & Geist, erst durch die Interaktion mit der Umwelt und deren Reflexion entsteht.

Wenn das alles nur ein abstraktes Konzept ist, wie kann ich dann doch tief in mir das Gefühl haben, es gebe ein „Ich“? Es ist ein Gefühl, es ist unbeständig. Über deine Lebensspanne wird es sicherlich größtenteils beständig vorhanden sein, aber es gibt Mittel und Wege, sich auch von diesem Gefühl zu lösen. Der Mensch glaubt, was er glauben will…

Dieses Konzept muss man begreifen, wenn es darum geht zu dem Kernselbstwert vorzudringen, nach dem dieser Artikel benannt ist. Denn kann man aus einem unbeständigen Konzept wirklichen Selbstwert schöpfen? Kann man sich auf etwas verlassen, was sich stets verändert und keinen Halt kennt?

Meine Antwort: Nein. Deshalb war mir klar, dass ich tiefer gehen muss. Wenn du mir zustimmst, kämpfe dich noch weiter durch mein Artikel, denn jetzt wird es interessant.

Du hast also erkannt, dass es weder Außen, noch Innen Beständigkeit gibt. Doch tue mir und dir einen Gefallen und greift jetzt nicht gleich zur Schrotflinte. Die Sache geht noch weiter und das beschissene Gefühl, das du jetzt vielleicht hast, ist auch nur vergänglich und wird noch weichen. Was nun also? Du hast die Wahl zwischen mehreren Gedanken:

  1. „So ein Schwachsinn, das stimmt alles nicht.“ -> Ich verweise erneut auf das lustige, rote X.
  2. „Ich glaube das stimmt.“ -> ZONG. Nutzlos. Du hast nichts davon und ich genauso wenig.
  3. „Hmm… prüfen wir das mal.“ -> Es geht doch!

Wie kannst du das alles also prüfen? Wie kannst du wissen, ob es stimmt? Du musst es erfahren. Und deshalb kommt jetzt…

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4. (M)eine Praxiserfahrung

Genug blabla, packen wir es an! Mal angenommen, du hast den bisherigen Text wirklich gelesen und dich damit beschäftigt, was wirst du nun machen? Ich weiß es nicht. 😀 Keine Ahnung, was du machen wirst, aber ich werde dir erzählen, was ich gemacht habe. Du wirst deine eigene Praxiserfahrung sammeln.

Also: Ich hatte vor einiger Zeit das große Glück völlig alleine zu sein. Ein Großteil meiner Freunde und meine gesamte Familie war verreist (Nein, nicht alle gemeinsam ohne mich, sondern all die verstreuten Mitglieder irgendwo hin).

Ich beschloss mich dazu, von einem Freitag bis zum folgenden Montag eine Art „Extrem-Selbstfindung“ zu betreiben. Kein Fernseher, kein Radio, kein PC, kein Handy oder Telefon. Kein Kontakt zu einem anderen Menschen.

Nur meine Katze war im Haus, ansonsten war ich alleine mit mir. Keine Ablenkung mehr, keine Ausreden. Nur ich. Ich hatte schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht, aber es war trotzdem alles andere als einfach.

Am ersten Tag war ich nach ’ner halben Stunde (in der ich gefrühstückt habe) erfüllt von einem Gedanken: „Ich will abbrechen!“ Ah, warte… Ich? Das Konzept… bringt den Wunsch hervor… warum? Ich beschäftige mich mit mir und bin auf mich zurückgeworfen, kein Fernsehen, kein PC, keine Menschen, kein Sex… KEINE SINNESKONTAKTE!

Aha, da haben wir den Übeltäter, er heißt Geist und will Sinneswahrnehmungen. Er springt von einem Gedanken zum anderen, wie ein kleiner Schimpanse und will ALLES tun, sich nur nicht mit sich selbst beschäftigen. Da muss man erstmal geduldig zusehen. Wohlwollend und liebevoll mit sich selbst umgehen ist hier Pflicht!

Meditiere ruhig und werde nicht sauer wenn du bei allem bist, nur nicht im Jetzt. Denn Gedanken halten sich mit der Vergangenheit oder mit der Zukunft auf. Wenn man völlig im Jetzt ist, gibt es keine Gedanken. Ich meditierte also… Irgendwann beruhigte sich mein Geist auch etwas, aber der erste Tag war quasi nur ein „Runterkommen“, ich konnte mich nicht wirklich mit mir selber in der Form beschäftigen, in der ich es wollte.

Am zweiten Tag dann, war ich ruhiger und das führte zu ersten Meditationsfrüchten. Denn mir wurde zum ersten Mal klar, dass ich völlig alleine bin. Ich war sowas von alleine. Ich bin es, war es und werde es immer sein. Das momentan niemand um mich ist, macht es mir nur klarer.

Auch wenn sie physisch wieder in meiner Nähe sind, ist jeder von uns doch für sich alleine. Egal ob in der Disco, in der Schule oder sonstwo. Selbst beim Sex ist jeder allein mit sich, mit seinen Empfindungen.

Diese Erkenntnis lässt sich hier schwer rüberbringen, genauso wie es euch schwer fällt, sie zu verstehen. An dieser Erkenntnis und dem Versuch nicht wahnsinnig durch sie zu werden arbeitete ich dann den Rest des Tages. Und werde es auch weiterhin tun.

Am dritten Tag kam dann das ultimative Selbstfindungsexperiment: Ich war ja schon völlig alleine. Und mir war klar, dass sich das auch nie ändern würde, egal wie viele Menschen um mich sind. Aber ich nahm mir noch mehr. All meine Freunde und Verwandten sind weg. Alle in meiner Straße, meinem Bezirk, meiner Stadt. Alle Menschen in unserem schönen Land. Und so weiter…

Ich nahm mir gedanklich alles, was ich „mein“ nenne. Jeder Gegenstand in meinem Zimmer, das Zimmer an sich, das ganze Haus. Alles weg. So, da war ich also, völlig alleine, ohne alles. Kann ich so glücklich sein? Ah!

Da war die entscheidende Frage… Kann ICH so glücklich sein… Konzept… nehmen wir mal das Konzept weg. Wie schaffen wir das? Schwierig zu erklären. Das ist eine meditative Erfahrung, die ich auch nur hauchdünn ansatzweise an der äußersten Schale knabbernd gemacht habe. Aber es geht.

Identifiziere dich einfach nicht damit, trenne dich von allem. Wovon trennst du das Konzept dann? Erfahre das. Ich kann es dir leider nicht sagen. Jeder muss es selber erfahren. Ich nenne es „Wahrer Selbstwert“, „Kernselbstwert“ oder generell einfach „Kern“. Daher der Artikeltitel.

Ich bin diesen Weg gegangen und er hat mich dorthin geführt. Völlige Unabhängigkeit vom Äußeren und Inneren. Keine Ahnung, wie ich das näher erklären sollte. Wenn hier jemand in den Kommentaren seine Erfahrung teilen möchte, gerne. Ich will nichts beeinflussen und halte mich deshalb erstmal raus.

5. Nachwort

Ich hoffe, ich konnte vielleicht einige Anstöße geben und eventuell weiterhelfen. Wenn man diesen „Kern“ erfahren hat, dann entwickelt man einen „Kernselbstwert“. Denn in diesem Kern, gibt es keine Angst mehr, keine Hoffnung, keine Wünsche, keinen Verlust, keine Trauer.

Dieser Kern ist in allen Menschen, vielleicht generell in Allem?! Dort sind alle gleich, sind alle frei, es gibt keine Abhängigkeiten mehr. Kein Ich. Aber natürlich, ist es nicht möglich jetzt den Rest seines Lebens dort/darin zu verweilen. Wir können jetzt nicht einfach alle nach Tibet auswandern und uns dort den Rest unseres Lebens meditierend in eine Berghöhle zurückziehen. Irgendwann vielleicht.

Es wäre auch nicht der richtige Weg, sich jetzt von all seinem „Besitz“ zu trennen, nur weil man ihn als wertlos erkannt hat. Solche Extreme sind immer zu meiden, zumal sie unnötig sind. Ich muss jetzt nicht alles aufgeben und Mönch werden. Im Gegenteil. Ich hab für mich den Weg gewählt, alles mitzunehmen und zu erfahren, durch alles hindurchzugehen und es zu begreifen.

Ich will die Welt in all ihren Facetten erfahren, lernen das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden und mich am Ende, von allem frei zu machen. Wie willst du dich von etwas befreien, das du nicht kennst, nicht erfahren hast? Nicht möglich und selbst wenn, nur zeitlich bedingt.

Es gibt genug Mönche in Thailand und anderen Ländern, die nach Jahrzehnten im Kloster völlig abdrehen und auf einmal alles machen, was sie nie getan haben. Viele werden verrückt, weil sie seit sie 4 Jahre alt sind im Kloster leben und auf alles verzichten mussten, kein Sex, kein Besitz, nichts. Für manche mag es funktionieren, für viele nicht.

Du machst ja auch PU, weil du die Vertreterinnen des anderen Geschlechts begehren und mit ihnen deinen Weg teilen möchtest, in welcher Form auch immer. Sich davon in solch jungen Jahren abzuwenden, geht nicht gut. Ich hab es versucht und musste schmerzlichst erfahren, wie schnell ich der Welt und ihren Genüssen anheim fallen kann.

Geh bewusst alle Erfahrungen ein, wissend was sie bereithalten könnten und durchlebe sie. Wenn du das Ich-Konzept verstanden hast, kannst du damit arbeiten. Dich selbst und dein Verhalten besser verstehen und kontrollieren. Emotional unabhängiger werden. Es gibt dann kein „ich bin sauer“, keine Identifizierung mit dem Konzept und seinen Facetten, sondern ein „aha, ein Gefühl von Wut… woher kommt das?“ usw.

So wird man freier und wer weiß, was da noch alles auf einen wartet… Deshalb ist es auch unnötig nach Tibet zu gehen (da ohnehin selbstmörderisch, aufgrund der chinesischen Besatzer…), denn egal wie weit wir laufen, wo wir hinfliegen, was wir in der „Außenwelt“ machen, die größte Reise, ist die zu uns selbst.

Alles andere ist ein Flüchten davor. Es sei denn, du gehst es bewusst ein, von deinem Kern aus. Dann gibt es keine Persönlichkeitsentwicklung mehr, sondern PersönlichkeitsENTFALTUNG. Ein Weg, der vielleicht nie endet…

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